Mit der norwegischen Sozialkomödie „Welcome to Norway“ von Rune Denstad Langlo als Eröffnungsfilm und Deutschlandpremiere wird Emden vom 1. bis 8. Juni wieder eine Woche lang zur Filmfestival-Stadt am Meer. In Anwesenheit des Hauptdarstellers Anders Baasmo Christiansen, der in „Welcome to Norway“ einen ausländerfeindlichen Hotelbesitzer als Manager einer Flüchtlingsunterkunft spielt, startet die 27. Ausgabe des Internationalen Filmfest Emden-Norderney am 1. Juni mit einer feierlichen Eröffnung im Neuen Theater Emden. An acht Tagen präsentiert das Festival in rund 160 Vorstellungen über 80 internationale Spiel- Dokumentar- und Kurzfilme im CineStar-Kino, im Neuen Theater, im vhs-Forum sowie auf Norderney im Kurtheater und im Conversationshaus. Dabei laufen in den Wettbewerben des auf Nordwest-Europa spezialisierten Festivals allein 18 Filme als Deutschlandpremiere, darunter sechs als Uraufführung. Darüber hinaus sind 15 Filme des Kurzfilmprogramms erstmals in Deutschland zu sehen.
Das Internationale Filmfest Emden-Norderney vergibt in seiner 27. Festivalausgabe Preise im Wert von über 50.000 Euro, darunter den mit 10.000 Euro dotierten SCORE Bernhard Wicki Preis sowie den mit 12.000 Euro dotierten Emder Drehbuchpreis, der von der Weets Gruppe gestiftet wird. Die französischen Komödien „Unterwegs mit Jacqueline“ über einen algerischen Bauern, der mit seiner Kuh Frankreich durchwandert, und „Frühstück bei Monsieur Henri“ über eine schräge Wohngemeinschaft in Paris sind ebenso als Deutschlandpremieren im Programm zu sehen wie der norwegische Thriller „Erlösung“ nach Jussi Adler-Olsen. Die deutsch-libanesische Koproduktion „Liebe Halal“ berichtet als erotische Verwechslungskomödie über das Geschlechterverhältnis im Islam, der indische Beitrag „7 Göttinnen“ wirft ein Schlaglicht auf die Frauenbewegung in Indien. An aktuellen, bisweilen brisanten Dokumentationen sind unter anderem „Seven Songs for a Long Life“ über ein schottisches Hospiz und „Krieg und Spiele“ über den zunehmenden Kontrollverlust durch Flugdrohnen als Deutschlandpremieren zu sehen.
Außergewöhnlich stark vertreten in diesem Festivaljahrgang sind deutsche Produktionen, darunter als Uraufführung Florian Schwarz‘ Thriller „Das weiße Kaninchen“ über die Gefahren der Internet-Kriminalität und mit Devid Striesow in der Hauptrolle sowie Pjotr Lewandowskis Familien-Drama „Jonathan“, das 2014 mit dem Emder Drehbuchpreis ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus sind auch eine Reihe von niedersächsischen (Ko-)Produktionen im Programm des 27. Filmfest Emden-Norderney zu sehen, darunter die schräge Komödie „Schrotten!“, die in Emden 2013 für den Drehbuchpreis nominiert war, das musikalische Coming-of-Age-Drama „Rockabilly Requiem“, das Biopic „Lou Andreas-Salomé“ und Bernadette Knollers Debütfilm „Ferien“, der auf Borkum entstanden ist. Ebenso im Programm ist die schwedisch-deutsche Tragikomödie „The Yard“, die in Bremen und Göteborg gedreht wurde.
Im ausführlichen Rahmenprogramm des Festivals werden unter anderem ein Filmgespräch über die Wettbewerbsfilme des DGB Filmpreises, ein täglicher Mitternachts-Talk im Grand Café Emden sowie ein Talk über Produktionsbedingungen in Niedersachsen angeboten. Der Programmplan des 27. Internationalen Filmfest Emden Norderney wurden am 19. Mai 2016 unter http://www.filmfest-emden.de/programm/filme-a-z/1081/ veröffentlicht. Den Spielplan finden Sie unter http://www.filmfest-emden.de/programm/programmplan/
Bild: "Unterwegs mit Jacqueline" (Alamode Filmverleih)
Veröffentlicht: 19.05.16