N 2018 | 90 Min. | DCP | OmU Internationale Reihe
SCORE Bernhard Wicki Preis
DGB Filmpreis
Die 19-jährige Kaja verbringt mit ihrer jüngeren Schwester Emilie ein paar ausgelassene Ferientage in einem Sommercamp der sozialdemokratischen Jugendorganisation auf der Insel Utøya vor Oslo. Es gibt Streit zwischen den Schwestern und Kaja geht alleine zu dem geplanten Barbecue. Angeregt diskutieren die Jugendlichen über aktuelle politische Entwicklungen, als plötzlich Schüsse fallen. Erschrocken suchen Kaja und die anderen Schutz im Wald. Rasend kreisen ihre Gedanken. Was passiert um sie herum? Wer sollte auf sie schießen? Kein Versteck scheint sicher. Doch die Hoffnung auf Rettung bleibt. Und Kaja setzt alles daran, Emilie zu finden, während die Schüsse nicht verstummen wollen...
Am 22. Juli 2011 werden 500 Jugendliche in einem Ferienlager auf der Insel Utøya von einem schwer bewaffneten Attentäter überfallen – ein Trauma, das Norwegen bis heute tief erschüttert. Um dem Täter jede Bühne zu nehmen, stellt Regisseur Erik Poppe die Opfer in den Mittelpunkt seines Spielfilms. Konsequent aus ihrer Sicht inszeniert und in einer einzigen Einstellung gedreht,
gelingt ihm eine atemlose Rekonstruktion des Geschehens von ergreifender
Wucht. „Utøya 22. Juli“ bleibt ganz nah bei seiner Hauptfigur Kaja - herausragend verkörpert von Nachwuchstalent Andrea Berntzen, deren intensives Spiel uns in den Bann zieht und nicht mehr loslässt. Ein Film gegen das Vergessen und die Sprachlosigkeit.
Regie: Erik Poppe
Buch: Siv Rajendram Eliassen, Anna Bache-Wiig
Kamera: Martin Otterbeck
Schnitt: Einar Egeland
Musik: Wolfgang Plagge
Mit: Andrea Berntzen, Aleksander Holmen, Brede Fristad, Elli Rhiannon Müller Osborne, Solveig Koløen Birkeland, Sorosh Sadat, Ada Eide
Produktion: Paradox Film
Produzenten: Finn Gjerdrum, Stein B. Kvae
Verleih: Weltkino Filmverleih
Erik Poppe
ERIK POPPE wurde 1960 in Oslo geboren. Er begann seine Karriere als Pressefotograf und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Studium am Dramatiska Institutet in Stockholm war er als Kameramann an verschiedenen Spielfilmen beteiligt, bevor er mit „Schpaa“ sein Regiedebüt vorlegte, das 1999 im Panorama der Berlinale präsentiert wurde. Für seinen zweiten Kinofilm „Hawaii, Oslo“ wurde er 2005 mit dem norwegischen Filmpreis Amanda ausgezeichnet. „Troubled Water“ gewann 2009 den Bernhard Wicki Preis beim Filmfest Emden-Norderney, „The King´s Choice“ lief 2016 auf dem Festival und „A Thousand Times Good Night“ 2015.
Filmografie: (Auswahl): Utøya 22. Juli (2018), The King´s Choice (2016), A Thousand Times Good Night (2013), Knerten (2009), Troubled Water (2008), Hawaii, Oslo (2004), Schpaa (1998)