Emden, 12. Juni – Die französische Komödie „Die Küchenbrigade“ („La Brigade“) von Louis-Julien Petit ist der Hauptgewinner des 32. Internationalen Filmfest Emden-Norderney. Mit der höchsten Bewertung durch das Festivalpublikum wird die hinreißende Geschichte über eine Kantinenchefin, die in einem Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge über sich hinauswächst, mit dem SCORE Bernhard Wicki Preis (dotiert mit 10.000 Euro) ausgezeichnet. Platz 2 der Publikumsbewertung im Wettbewerb um den SCORE Bernhard Wicki Preis geht zu gleichen Teilen an die norwegische Tragikomödie „Nothing to Laugh About“ von Petter Naess über einen Stand-Up-Comedian im Kampf gegen seine Krebserkrankung und an das britische Drama „The Road Dance“ (Regie: Richie Adams) über das Schicksal einer jungen Schottin unter Einfluss des Ersten Weltkrieges.
Den mit 7.000 Euro dotierten, ebenfalls über eine Publikumsbewertung ermittelten DGB Filmpreis für einen gesellschaftlich in besonderer Weise engagierten Film erhält der deutsche Dokumentarfilm „Platzen“ (Regie: Jakob Reinhart), der die Schülerinnen und Schüler eines Theaterprojekts an einer Schule in Freiburg porträtiert.
Den mit 5.000 Euro dotierten NDR Filmpreis für den Nachwuchs erhält „Everything Will Change". Regisseur und Autor Marten Persiel, der in dem Science Fiction-Drama aus der Zukunft auf unsere Gegenwart und auf die Erde kurz vor dem Massensterben aller Tierarten blickt, wird darüber hinaus mit dem Creative Energy Award ausgezeichnet, der mit 5.000 Euro dotiert ist und von einer Fachjury vergeben wird. „In einem beeindruckenden Gesamtkunstwerk fügen sich gekonnt die besonders hervorzuhebenden Leistungen von Kamera, der Komposition aus Sound und Musik sowie der Montage zu einem einzigartigen hybriden Gebilde aus Fiktion, Dokumentarischem und Animation“, heißt es in der Jury-Begründung zur Preisvergabe. „Everything Will Change lässt niemanden kalt. Und genau deshalb gilt: Diesen Film sollten so viele Menschen wie möglich sehen. Science meets Fiction – at its best!“
Der erstmals vergebene Focus Future Award, gestiftet von der Ökorenta Gruppe Aurich, geht an den britischen Dokumentarfilm „Finite: The Climate of Change“ von Rich Felgate, der auf berührende Weise das Engagement von Klimaaktivisten gegen Kohleabbau im Hambacher Forst und im nordostenglischen Pont Valley schildert.
Der Ostfriesische Kurzfilmpreis der VGH, insgesamt dotiert mit 4.000 Euro, geht an den britischen Kurzfilm „Three Meetings of the Extraordinary Committe“ von Michael Woodward und Max Barron (1. Platz), der in Form einer Satire die Mühen der Modernisierung in einem osteuropäischen Dorf thematisiert. Ebenso ausgezeichnet wird die deutsche Komödie „Der Mann, der wirklich nichts kann“ von Erik Schmitt (2.Platz) über einen Versager auf der Suche nach Liebe und der französische Thriller „Descente“ von Mehdi Fikri (3. Platz) über einen misslungenen Anti-Terror-Einsatz. Der Engelke Kurzfilmpreis der Sparkasse Emden, der mit 2.500 Euro dotiert ist, geht an „Get Home Safe“ der deutschen Regisseurin Tamara Denić. Der Thriller vermittelt eindringlich die Bedrohung einer jungen Frau auf dem nächtlichen Heimweg.
Die Gewinner-Filme des 32. Internationalen Filmfest Emden-Norderney werden am kommenden Montag, Dienstag und Mittwoch im CineStar Emden zu sehen sein. Die genauen Spieltermine werden morgen auf der Homepage des Festivals www.filmfest-emden.de
Foto: Die Gewinner des 32. Internationalen Filmfest Emden-Norderney (Bildquelle: Filmfest Emden/Ernst Weerts)
Veröffentlicht: 12.06.22