RUS/D 2016 | 131 Min. | DCP | DF Film zu Ehren Bernhard Wicki
Frankreich im Zweiten Weltkrieg: Die adlige Exilrussin Olga engagiert sich für die französische Widerstandsbewegung. Als deutsche Besatzer bei einer Razzia in ihrer Wohnung zwei jüdische Kinder entdecken, landet sie im Gefängnis. Hier gerät sie an Nazi-Kollaborateur Jules, der ihr Strafmilderung in Aussicht stellt, sollte sie seinen sexuellen Avancen nachgeben. Doch Jules verschwindet und Olga wird in ein Konzentrationslager gebracht, wo sie völlig unverhofft auf Helmut trifft, der sich einst in die junge Moderedakteurin verliebte. Inzwischen ist er hochrangiger SS-Offizier und hegt immer noch Gefühle für sie. Gemeinsam lassen sie sich auf eine verbotene, hochgradig destruktive Beziehung ein…
„‘Paradies‘ ist ein großartiges Kunstwerk, das versucht, das Unfassbare zu fassen. Am Ende müssen sie alle eine Lebensbeichte in die Kamera abliefern: vor uns Zuschauern und – wie bei einer Dostojewsky-Erzählung – vor Gott. Geschichte, Filmkunst und intellektuelle Durchdringung des Menschseins in einem! Gefilmt in sehr klaren Schwarz-Weiß-Bildern entwirft Andrei Konchalovsky so ein Abbild des Grauens und kreiert einen nachhallenden Appell für Menschlichkeit”. (Jurybegründung für den Ehrenpreis beim Friedenspreis des deutschen Films „Die Brücke“ 2017 im Rahmen des Filmfestes München)
Regie: Andrei Konchalovsky
Buch: Andrei Konchalovsky, Elena Kiseleva
Kamera: Aleksandr Simonov
Schnitt: Sergei Taraskin, Ekaterina Vesheva
Musik: Sergei Shustitsky
Mit: Julia Vysotskaya, Christian Clauß, Philippe Duquesne, Peter Kurth, Jakob Diehl
Produktion: Production Center of Andrei Konchalovsky
Produzenten: Andrei Konchalovsky, Florian Deyle
Verleih: Alpenrepublik
Andrei Konchalovsky
ANDREI KONCHALOVSKY wurde 1937 in Moskau geboren und studierte zunächst Musik, wechselte dann aber an die berühmte Filmschule VGIK. Sein zweiter Film „Asjas Glück“ wurde 1969 von den Machthabern in Moskau zensiert und bis 1988 unter Verschluss gehalten – auf der Berlinale erhielt er im gleichen Jahr den FIPRESCI-Preis. 1984 drehte er seinen ersten US-Film „Maria’s Lovers“ mit Nastassja Kinski, sein zweiter in den USA realisierte Film „Runaway Train“ (1985) erhielt drei Oscar-Nominierungen. Konchalovsky inszeniert zudem regelmäßig auf russischen, europäischen und amerikanischen Bühnen Theaterstücke und Opern.
Filmografie: (Auswahl): Paradies (2017), The Postman’s White Nights (2014), The Lion in Winter (2003), Die Abenteuer des Odysseus (1997), Shy People – Bedrohliches Schweigen (1987), Onkel Wanja (1971)