05. - 12.06.24           En

Der letzte Jolly Boy

D 2018 | 105 Min. | DCP | DF | UA Erinnerung Leon Schwarzbaum

Anlässlich des Todes von Leon Schwarzbaum am 14. März 2022 zeigen wir noch einmal den Film „Der letzte Jolly Boy“: Der Holocaust-Überlebende, der als Zeitzeuge an Schulen und in Betrieben gewirkt hat, war 2018 unser Ehrengast. Hier trug er sich in das Goldene Buch der Stadt Emden ein und konnte mit Regisseur Hans-Erich Viet den DGB Filmpreis entgegennehmen. Der Dokumentarfilm wurde zu einem grandiosen Festivalerfolg. Wir sind zutiefst dankbar, dass Leon Schwarzbaum mit seinem Besuch das Filmfest Emden bereichert hat.

Eine dokumentarische Reise, die den Holocaust Überlebenden Leon Schwarzbaum (Jahrgang 1921) über drei Jahre begleitet hat. In Bobrek, einem Außenlager von Auschwitz, leistet er Zwangsarbeit für Siemens. Er überlebt Auschwitz-Birkenau, Buchenwald und Haselhorst – sowie die Todesmärsche von Auschwitz nach Gleiwitz und von Sachsenhausen nach Schwerin. Im letzten Auschwitz Prozess gegen den ehemaligen SS Mann Reinhold Hanning war Schwarzbaum einer der Zeugen bzw. Nebenkläger. 

„Der letzte Jolly Boy“ ist ein Roadmovie durch die deutsche und polnische Geschichte und durch die Gegenwart – mit einem Mann, der als Jugendlicher mit seiner „Boygroup“, den ‘Jolly Boys’, amerikanischen Swing interpretierte. Schwarzbaum spricht in Hans-Erich Viets Dokumentarfilm mit Gefangenen im Gefängnis Zeithain und mit Markus Lanz. Trotz seines hohen Alters hat Leon Schwarzbaum die letzten Jahre die Öffentlichkeit gesucht, um endlich „die Wahrheit“ zu sagen. Davor hat er Jahrzehnte geschwiegen. Erst im Alter entwickelte er die Energie, sich zu erinnern – und vor allem: sich zu äußern. Dies hat er bis zu seinem Tod am 14. März 2022 mit einer Selbstverständlichkeit und gleichzeitig mit einer strikten Höflichkeit getan, die beeindruckt. 

Regie: Hans-Erich Viet
Buch: Hans-Erich Viet
Kamera: Thomas Keller, Nina Frey
Schnitt: Nina Caspers
Musik: Mills Brothers, Jan Kipura, Feygele, Rabbi Rothschild und die Minyan Boys, Kurt Hohenberger
Mit: Leon Schwarzbaum, Rabbi Rothschild, Thomas Walther, Zenon Solarcyk, Janina Jekamiuk uva.
Sprecher: Ton: Lenka Sikulova, Konrad Keller
Produktion: Viet- Filmproduktion
Produzenten: Hans-Erich Viet, Heinitzpolder 9, 26831 Dollart/Ostfr. hevietfilm@aol.com

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Hans-Erich Viet

HANS-ERICH VIET (*1953 im Rheiderland, Ostfriesland) studierte u.a. an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Regie. Seit 1990 arbeitet er als Regisseur, Autor und Co/Produzent. Er ist Professor für Spielfilmregie an der Internationalen Filmschule Köln (ifs) und gibt Regie/Drehbuch- und Dokumentarfilm-Seminare an der FH Dortmund, Filmarche Berlin, Filmservice Münster und Medienwerkstatt Hannover Linden. Seine Filme wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grimme Preis, Preis der Deutschen Filmkritik, Ministerpräsidentenpreis beim Max Ophüls Festival und dem DGB Filmpreis.

Filmografie: (Auswahl): Der letzte Jolly Boy (2018), Fasten a la carte (2010), Deutschland Nervt! (2009), Stunde der Offiziere (2003), Geiselfahrt ins Paradies (1998), Clara’s Schatz (2002), Schnaps im Wasserkessel (1991) Karniggels (Co Regie,1991) Frankie, Jonnny und die anderen (1993), Luigi L. ist nicht zu fassen (1997)