D/F/USA 2024 | 94 Min. | OmU Internationale Reihe
Der Architekt Michele De Lucchi ist ein Idealist seiner Profession – in seinen Gebäuden manifestiert er einen unkaputtbaren Glauben an das Gute im Menschen. Mittlerweile ist er gezwungen, kunstlose Wolkenkratzer zu entwerfen. Dabei ist die aus Beton gegossene Architektur nicht nur hässlich und umweltverschmutzend. Ihre Lebensdauer beträgt im Durchschnitt auch nicht mehr als 40 Jahre. Der russische Dokumentarfilmemacher Victor Kossakovsky („Gunda“) porträtiert in „Architecton“ einen desillusionierten Repräsentanten unserer Gegenwart und seinen Versuch, dem rücksichtslosen Krieg des Menschen gegen die Natur zu trotzen. In überwältigenden Naturaufnahmen folgen wir dem Lebenszyklus von Steinen, der in der Natur beginnt und auf der Müllhalde endet. Während moderne Bauwerke in Kriegen und Naturkatastrophen in sich zusammenstürzen, erinnern antike Ruinen in den abgelegensten Gebieten der Welt an eine Stabilität und Ästhetik des Lebens, die verloren scheint. Denn Architektur ist nicht nur die Gestaltung von Gebäuden. Sie ist eine Raumkunst, die die Spielräume unserer Handlungen, unsere Politik, unseres Seins bestimmt.
Was werden die Menschen der nächsten Zivilisation von unserer Zeit wiederfinden? Victor Kossakovsky stellt diese Frage und verdichtet mögliche Antworten darauf zu einem intensiven, visuell schlicht überwältigenden Kinoerlebnis, das uns die fragiler gewordenen Strukturen der Welt hautnah spüren lässt. Ein großartiger Dokumentarfilm von hypnotischer Kraft über den Traum nachhaltiger Architektur und die Suche nach einem neuen Verständnis von Schönheit, das uns einen Ausweg aus diesem Labyrinth aus Beton zeigen kann.
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Regie: Victor Kossakovsky
Buch: Victor Kossakovsky
Kamera: Ben Bernhard / BVK
Schnitt: Victor Kossakovsky, Ainara Vera
Musik: Evgueni Galperine
Mit: Michele De Lucchi
Redaktion: Kathrin Brinkmann (ZDF/Arte)
Produktion: Heino Deckert (MA.JA.DE. Filmproduktion) in Co-Prod. mit Clara Vuillermoz, Estelle Robin You, Charlotte Hailstone / Point du Jour – Les Films du Balibari, ZDF in Zusammenarbeit mit Arte und Hailstone Films
Verleih: Neue Visionen Filmverleih GmbH
Weltvertrieb: The Match Factory
Victor Kossakovsky
VICTOR KOSSAKOVSKY (*1961 in St. Petersburg) studierte Drehbuch und Regie im Gerassimow Institut für Kinematografie in Moskau. Für seinen ersten Dokumentarfilm „Losev“ (1989) wurde er u.a. mit dem Silbernen Kentaur für den Besten Debütfilm ausgezeichnet. Es folgten weitere preisgekrönte Dokumentarfilme. „¡Vivan las Antipodas!“ (2012) erhielt u.a. eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis und gewann den Deutschen Kamerapreises in der Kategorie Dokumentarfilm. „Gunda“ (2020) erhielt u.a. die Auszeichnung als Bester Dokumentarfilm beim Stockholm Film Festival und für die Beste Kamera beim Dublin International Film Festival.
Filmografie: (Auswahl): Architecton (2024), Gunda (2020), Aquarela (2018), ¡Vivan las Antipodas! (2012), Mittwoch 19.7.1961 (1997), Belovy (1992)