05. - 12.06.24           En

Persönliche Erklärung der Aufsichtsratsvorsitzenden und des Stellvertreters der Filmfest Emden gGmbH

Das Internationale Filmfest Emden-Norderney hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der bedeutendsten Kulturveranstaltungen in Emden entwickelt. Ein Alleinstellungsmerkmal ist, neben der hohen Qualität des Programms, auch die familiäre Atmosphäre des Festivals.

Wir bedauern und akzeptieren die Entscheidung der Geschäftsführerin, Nora Dreyer, die Geschäfte der Filmfest Emden gGmbH künftig nicht mehr zu führen und aus der Doppelspitze auszuscheiden. Wir wünschen Frau Dreyer von Herzen für ihren weiteren beruflichen Lebensweg alles Gute und danken ihr für ihre Verdienste um unser Festival.

Das herausragende Engagement einer Jeden und eines Jeden, an ihrer und seiner Stelle, macht das Filmfest zu dem, was es ist: ein erfolgreiches, familiäres Filmfest, welches national, wie international hohes Ansehen genießt und damit in herausragender Weise unsere Region und den Medienstandort Niedersachsen repräsentiert.

In den letzten Tagen werden nunmehr öffentlich schwerwiegende Anschuldigungen gegen den Festivalleiter Edzard Wagenaar erhoben. Diese wurden dem Aufsichtsrat bereits kurz vor den Sommerferien in einem „offenen Brief“ mitgeteilt. Die Anwürfe wiegen schwer und haben das Potenzial, Lebensläufe oder gar Leben zu zerstören. Der Aufsichtsrat ist sich seiner hohen Verantwortung, die er allen Mitarbeitenden gegenüber hat, stets bewusst. Er hat sich daher in den vergangenen Monaten sehr intensiv, in langen Sitzungen, mit Stellungnahmen und Interviews sowie der Gesamtsituation befasst.

Im Ergebnis kommt der Aufsichtsrat zu der Erkenntnis, dass sich die in dem Brief formulierten Vorwürfe gegen Herrn Wagenaar und sein Verhalten im Filmfest 2023 im Wesentlichen nicht in Gänze erhärten ließen. Gleichwohl wurde deutlich, dass aufgrund der unklaren Aufgabenverteilung Situationen entstanden sind, die eine weitaus bessere Kommunikation erfordert hätten. Daher hat der Aufsichtsrat, auf der Basis seiner Erkenntnisse aus dem vorgenannten Prozess, eine Schärfung der Aufgabenverteilung in der Doppelspitze vorgenommen, eine klare Erwartungshaltung in Bezug auf die künftige Kommunikation sowie klare Zielvorgaben, u. a. für den wirtschaftlichen Rahmen des Festivals, formuliert. Um eine effektive Zusammenarbeit der Geschäftsführung und Festivalleitung zu unterstützen, wurde bereits im Vorfeld eine externe Coachingmaßnahme für die Geschäftsführung und Festivalleitung durchgeführt, um die künftigen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu klären. Damit hat der Aufsichtsrat seine Möglichkeiten vollumfänglich ausgeschöpft und ist auf das sachliche und konstruktive Miteinander aller angewiesen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass, wenn ein Aufsichtsrat in einem Konflikt eine Entscheidung trifft, er nicht allen Interessen vollumfänglich gerecht werden kann. Wir kommen gleichwohl zu dem Schluss, uns ein faires Urteil gebildet und die richtigen Maßnahmen eingeleitet zu haben.

Der Aufsichtsrat wird die Voraussetzungen schaffen, damit das Festival weiterhin erfolgreich sein kann. Dazu gehört für uns als Aufsichtsrat auch ein klares Bekenntnis, dass die offene Kultur der Stadt Emden und die damit einhergehenden Werte, die jedem Menschen unter anderem gleiche Rechte und gleiche Chancen zusichern, gewahrt bleiben. Dies muss sich auch in einer entsprechenden Kommunikationskultur widerspiegeln.

Wir laden alle dazu ein, denen das Festival wichtig ist, sich sachlich und konstruktiv an dem weiteren Prozess zu beteiligen.

Mit den besten Wünschen für das bevorstehende Weihnachtsfest

Hillgriet Eilers                        Harald Hemken

 

Veröffentlicht: 22.12.23