11. - 18.06.25           En

Deutschland bleiche Mutter

BRD 1980 | 151 Min. | DF Erinnerung Helma Sanders-Brahms

Hans und Lene heiraten im Sommer 1939. Als die gemeinsame Tochter Anna zur Welt kommt, ist Hans bereits Soldat im besetzten Frankreich und Deutschland das Ziel der alliierten Bombenangriffe. Lene bringt das Kind tatkräftig alleine durch den Krieg. Im Frieden aber, nach der Rückkehr ihres Mannes, lähmt das Familienleben sie nicht allein im übertragenen Sinn… Nach seiner Erstaufführung im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1980 ist der Film in Reaktion auf teilweise sehr negative Besprechungen deutscher Kritiker für die Kinoauswertung gekürzt worden. Er erlangte auch in der verstümmelten Fassung über Jahrzehnte hinweg große Erfolge bei Kritik und Publikum in vielen Ländern und wurde zu einem Klassiker des Weltkinos. Die fehlenden rund 30 Minuten der Erstaufführungsfassung wurden für die Wiederherstellung 2013 erneut eingefügt.

Vor zehn Jahren starb die in Emden geborene Regisseurin, Autorin, und Filmproduzentin Helma Sanders-Brahms (1940-2014). Sie war eine herausragende Persönlichkeit des deutschen Films und über viele Jahre regelmäßiger Gast auf dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney, wo einige ihrer Filme hier sogar ihre Uraufführung erlebten. In diesem Jahr widmet das Ostfriesische Landesmuseum Emden der gebürtigen Emderin unter dem Titel  „Helma Sanders-Brahms – Ihre Filme, Ihr Leben“ eine Sonderausstellung, welche sich ihrer Person, ihrem Werk, ihrem künstlerischen Anspruch, ihren Motiven und Einflüssen und ihrem gesamten Schaffen widmet. Am 8. Juni 2024 wird die Ausstellung im Rahmen des 34. Internationalen Filmfestes Emden-Norderney in Anwesenheit zahlreicher filmischer Weggefährten eröffnet. Schirmherrin der Ausstellung ist die Schauspielerin Eva Mattes. Der Hamburger Filmemacher Ayhan Salar hat als Kurator dieser Ausstellung darüber hinaus die Dokumentation „Helma Sanders-Brahms – Mutterland“ realisiert, die im Rahmenprogramm der Ausstellung gezeigt werden wird. Helma Sanders-Brahms zu Ehren und zum Gedächtnis zeigt das Internationale Filmfest Emden-Norderney noch einmal ihren Spielfilm „Deutschland bleiche Mutter“.

Online-Ticketing:
Normaler Online-Ticketshop für Kaufkarten: https://filmfestemden.reservix.de
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Regie: Helma Sanders-Brahms
Buch: Helma Sanders-Brahms
Kamera: Jürgen Jürges
Schnitt: Elfi Tillack, Uta Periginelli
Musik: Jürgen Knieper
Mit: Eva Mattes, Ernst Jacobi, Elisabeth Stepanek u.a.
Produktion: Helma Sanders-Brahms Filmproduktion (Berlin), Literarisches Colloquium Berlin e.V. (Berlin), Westdeutscher Rundfunk (WDR) (Köln)
Verleih: Deutsche Kinemathek

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Helma Sanders-Brahms

HELMA SANDERS-BRAHMS (*1940 in Emden) arbeitete nach dem Studium als Fernsehansagerin und hospitierte in Italien bei den Regisseuren Sergio Corbucci und Pier Paolo Pasolini. Nach kritisch-politischen TV-Produktionen wandte sie sich mit „Unter dem Pflaster ist der Strand“ (1975) subjektiveren Darstellungsformen zu: Themen der Frauenbewegung in „Shirins Hochzeit“ (1976), Motive der Literaturgeschichte in „Heinrich“ (1977) und der deutschen Vergangenheit in „Manöver“ (1988) stehen im Zentrum ihrer Filme, die auch im Ausland erfolgreich waren.

Filmografie: (Auswahl): Geliebte Clara (2008), Die Farbe der Seele (2003), Manöver(1989), Deutschland bleiche Mutter (1980), Heinrich (1977), Shirins Hochzeit (1976), Unter dem Pflaster ist der Strand (1975)